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Der Petersplatz

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Der Petersplatz (italienisch: Piazza San Pietro) ist einer der bekanntesten und bedeutendsten Plätze der Welt. Er befindet sich im Vatikan, dem Zentrum der katholischen Kirche, und ist von beeindruckenden architektonischen Meisterwerken umgeben. In diesem Beitrag werden wir die faszinierende Geschichte des Petersplatzes beleuchten, seine einzigartige Architektur näher betrachten, den imposanten Petersdom vorstellen sowie wichtige Veranstaltungen und praktische Besucherinformationen vermitteln. Darüber hinaus erhalten Sie wertvolle Tipps für Ihren Aufenthalt, um dieses eindrucksvolle Areal optimal zu erkunden.

Blick auf den Petersplatz von der Kuppel des Petersdoms aus.

Blick auf den Petersplatz von der Kuppel des Petersdoms aus.

Geschichte des Petersplatzes: Vom antiken Stadion zum spirituellen Zentrum

Die Ursprünge des Petersplatzes gehen auf das 1. Jahrhundert n. Chr. zurück, als sich an dieser Stelle ein römisches Stadion befand. Dieses war Teil der weitläufigen Gärten von Kaiser Nero und diente als Schauplatz von Wagenrennen, Gladiatorenkämpfen und anderen öffentlichen Unterhaltungen. Die Transformation dieses antiken Ortes in ein spirituelles Zentrum erfolgte jedoch erst im 17. Jahrhundert, als der geniale Künstler und Architekt Gian Lorenzo Bernini die Gestaltung des Platzes maßgeblich prägte.

Unter Berninis Leitung entstanden zwischen 1656 und 1667 die monumentalen Kolonnaden, die den Platz harmonisch umrahmen. Dieses architektonische Gesamtkunstwerk sollte den Petersdom – eines der wichtigsten Wahrzeichen des Christentums – eindrucksvoll in Szene setzen und den Gläubigen sowie Besuchern das Gefühl vermitteln, von den schützenden Armen der Kirche umgeben zu sein.

Petersplatz und Petersdom bei Nacht

Petersplatz und Petersdom bei Nacht

Architektonische Merkmale: Kolonnaden, Obelisk und Fontänen

Die Kolonnaden: Die halbkreisförmig angeordneten Kolonnaden des Petersplatzes sind ein Markenzeichen Berninis. In vier Reihen angeordnet, umfassen sie insgesamt 284 dorische Säulen. Auf den Balustraden darüber thronen 140 Statuen von Heiligen, die symbolhaft die Vielfalt der katholischen Kirche widerspiegeln. Die weit ausladende Form der Kolonnaden soll den Besucher an einen offenen, einladenden Raum erinnern, der den Pilgern aus aller Welt gleichermaßen offensteht.

Der Obelisk: Im Zentrum des Petersplatzes ragt ein ägyptischer Obelisk aus rotem Granit empor, der ursprünglich im Circus des Nero stand. Er wurde im Jahr 37 n. Chr. nach Rom gebracht und schließlich 1586 unter Papst Sixtus V. an seinem heutigen Standort aufgestellt. Der Obelisk ist mit einer Höhe von rund 25 Metern ein imposantes Zeichen für Beständigkeit und Glaubenskontinuität und bildet zugleich einen markanten Orientierungspunkt für Besucher des Vatikans.

Vatikanischer Obelisk

Vatikanischer Obelisk

Die Fontänen: Zwei prachtvolle Fontänen, geschaffen von Carlo Maderno (1614) und Gian Lorenzo Bernini (1675), vervollständigen das harmonische Ensemble des Petersplatzes. Das sanfte Plätschern des Wassers versinnbildlicht die lebensspendende Kraft und schafft einen Kontrast zwischen den massiven Steinelementen und der beweglichen Leichtigkeit des Elements Wasser. Zudem verweisen die Fontänen symbolisch auf die Verbindung zum nahegelegenen Tiber und auf die spirituelle Erneuerung, die Gläubige im Zentrum der Kirche erfahren können.

Der Petersdom: Herzstück der katholischen Welt

Der Petersdom ist nicht nur eine architektonische Ikone, sondern auch das spirituelle Zentrum der katholischen Kirche. An der Stelle der heutigen Basilika befand sich einst die Konstantinische Basilika aus dem 4. Jahrhundert, die über dem vermuteten Grab des Apostels Petrus errichtet wurde. Der Bau des neuen Petersdoms begann 1506 unter Bramante und wurde später von herausragenden Künstlern wie Michelangelo und Bernini weitergeführt. Nach mehr als einem Jahrhundert Bauzeit wurde der heutige Petersdom 1626 vollendet.

Ansicht des Petersdoms vom Petersplatz

Ansicht des Petersdoms vom Petersplatz

Im Inneren des Petersdoms erwarten den Besucher bedeutende Kunstwerke der christlichen Kunstgeschichte: Michelangelos weltberühmte Pietà sowie Berninis monumentales Bronze-Baldachin über dem Papstaltar zählen zu den absoluten Höhepunkten. Zahlreiche Mosaiken, Fresken und Skulpturen schmücken die Wände und Kuppeln und vermitteln den Gläubigen und Kunstliebhabern gleichermaßen spirituelle Botschaften und ästhetische Erlebnisse.

Petersdom

Petersdom

Veranstaltungen auf dem Petersplatz

Papstaudienzen

Jeden Mittwoch (sofern der Papst in Rom weilt) strömen Tausende Gläubige und interessierte Besucher aus aller Welt auf den Petersplatz, um an der öffentlichen Papstaudienz teilzunehmen. Hier können Pilger den Heiligen Vater aus nächster Nähe erleben, seinen Segen empfangen und eine besondere spirituelle Nähe zur katholischen Kirche spüren. Diese Audienzen sind nicht nur ein religiöses Ereignis, sondern auch ein kultureller Höhepunkt für Touristen, die Rom besuchen.

Papstaudienzen

Papstaudienzen

Gottesdienste und Feierlichkeiten

Der Petersplatz ist ein zentraler Ort für bedeutende religiöse Feste wie die Weihnachts- und Ostermessen, die jährlich von Millionen Gläubigen verfolgt werden. Besonders feierlich sind die Prozessionen am Palmsonntag sowie die eindrucksvollen nächtlichen Liturgien in der Osternacht. Diese Zeremonien bieten Besuchern die einmalige Gelegenheit, die katholische Liturgie in ihrer ursprünglichen Form und an einem Ort von höchster Bedeutung zu erleben.

Praktische Besucherinformationen: Anreise, Öffnungszeiten und Eintritt

Der Petersplatz ist leicht mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Die nächstgelegene U-Bahn-Station ist Ottaviano-San Pietro, die sich etwa zehn Gehminuten vom Platz entfernt befindet. Es gibt auch mehrere Buslinien, die in der Nähe des Platzes halten. Wenn Sie mit dem Auto anreisen, ist es empfehlenswert, in einem der umliegenden Parkhäuser zu parken, da die Parkmöglichkeiten im Vatikan begrenzt sind.

Menschen warten auf den Eintritt in die Vatikanischen Museen

Menschen warten auf den Eintritt in die Vatikanischen Museen

Der Petersplatz ist rund um die Uhr zugänglich und der Eintritt ist kostenlos. Die Öffnungszeiten des Petersdoms variieren je nach Tag und Saison, aber die Basilika ist in der Regel täglich von 7:00 bis 19:00 Uhr geöffnet. Der Eintritt in den Petersdom ist ebenfalls kostenlos, aber für den Besuch der Kuppel, der Vatikanischen Grotten und der Schatzkammer wird eine Eintrittsgebühr erhoben. Die genauen Öffnungszeiten und Eintrittspreise entnehmen Sie bitte unseren Artikeln „Vatikanische Museen Öffnungszeiten“ und „Der Eintrittspreis für die Vatikanischen Museen„.

In der Umgebung des Petersplatzes

Die Vatikanischen Museen: Nur einen Steinwurf vom Petersplatz entfernt, erwarten Sie die Vatikanischen Museen mit ihren umfangreichen Kunstsammlungen. Hier finden sich Meisterwerke von Michelangelo, Raffael, Caravaggio und Leonardo da Vinci. Ein Besuch bietet einen unvergleichlichen Einblick in die Entwicklung der christlichen Kunst und die Kulturgeschichte Europas. Reservieren Sie am besten im Voraus, um lange Wartezeiten an den Kassen zu vermeiden.

Vatikanische Museen

Vatikanische Museen

Die Sixtinische Kapelle: Als Teil der Vatikanischen Museen ist die Sixtinische Kapelle weltberühmt für die Fresken Michelangelos, allen voran die Erschaffung Adams an der Decke sowie das monumentale Jüngste Gericht an der Altarwand. Ein Besuch der Kapelle gehört zu den absoluten Must-Sees in Rom und bildet oft den Höhepunkt eines Tages im Vatikan.

Die Vatikanischen Gärten: Wer Ruhe sucht, findet in den 23 Hektar umfassenden Vatikanischen Gärten ein Refugium abseits des städtischen Trubels. Mit ihrer Kombination aus Natur, Kunst und Geschichte bieten die Gärten einen idyllischen Rahmen für Erholungssuchende und Kunstliebhaber. Da die Gärten nur im Rahmen geführter Touren besucht werden können, empfiehlt es sich, frühzeitig Tickets zu buchen.

Die Vatikanischen Gärten

Die Vatikanischen Gärten

Die Engelsburg (Castel Sant’Angelo): Ein kurzer Spaziergang vom Petersplatz entfernt liegt die Engelsburg, die einst als Mausoleum für Kaiser Hadrian erbaut wurde. Später diente sie als päpstliche Residenz, Schatzkammer und sogar als Festung. Heute ist die Engelsburg ein Museum, das nicht nur interessante Einblicke in die römische Geschichte bietet, sondern von seiner Terrasse aus auch einen grandiosen Blick über die Stadt gewährt.

Engelsburg (Castel Sant'Angelo)

Engelsburg (Castel Sant’Angelo)

Wertvolle Tipps für Ihren Besuch des Petersplatzes und des Vatikans

  • Zeitplanung: Informieren Sie sich im Voraus über die Öffnungszeiten des Petersdoms, der Vatikanischen Museen und anderer Sehenswürdigkeiten. Besonders in der Hochsaison lohnt es sich, früh am Morgen oder später am Nachmittag anzukommen, um Warteschlangen zu minimieren.
  • Kleiderordnung beachten: Im Petersdom sowie in anderen sakralen Räumen sollten Schultern und Knie bedeckt sein. Verzichten Sie auf ärmellose Oberteile oder kurze Hosen, um Probleme beim Einlass zu vermeiden.
  • Atmosphäre genießen: Lassen Sie sich Zeit, den Petersplatz auf sich wirken zu lassen. Setzen Sie sich auf eine der Bänke oder lehnen Sie sich an eine Säule, um das lebhafte Geschehen und die bewegende Atmosphäre zu beobachten. Die Verbindung von Architektur, Geschichte, Religion und Kultur wird Sie in ihren Bann ziehen.
  • Respekt vor den Regeln: Denken Sie daran, dass der Vatikan ein eigenständiger Staat ist. Bitte respektieren Sie die Vorschriften, die zur Wahrung der Sicherheit, Würde und spirituellen Bedeutung dieses Ortes dienen.

Der Petersplatz und seine Umgebung bieten ein unvergleichliches Zusammenspiel aus religiöser Bedeutung, historischer Tiefe, künstlerischer Meisterleistung und kultureller Vielfalt. Ein Besuch dieser Stätte ist weit mehr als ein touristischer Programmpunkt – er ist ein Eintauchen in die Geschichte des Christentums und die Seele Roms.

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